Textauszug aus Avery – Act of Pride

| AVERY |

Wie jeden Freitagabend sitze ich mit meinem Date im Deuxave, einem exklusiven Sternerestaurant in Back Bay und hoffe inständig, dass mir eine Szene wie letzte Woche erspart bleibt. Da saß ich mit meiner Begleiterin, Kelly, Sally oder Hailly beim Dinner im Maurice, trinke den besten Bourbon, den diese Stadt zu bieten hat, als Marissa, Lissa oder Trischa zu unserem Tisch stöckelt und mir den Whiskey ins Gesicht kippt. Anschließend kübelt sie sich darüber aus, dass ich nie zurückgerufen habe (was ich, da bin ich mir sicher, nie versprochen habe) und dass ich ein Drecksack im Allgemeinen und ein Flachwichser im Besonderen wäre.

Kelly/ Sally/ Hailly reagiert cool, lacht ihr ins Gesicht, und versichert ihr, dass niemand Verlierer mag, die keine Ahnung haben, wie man das Spiel spielt.

Am Mittwoch darauf war sie nicht mehr so cool, als sie Marissas/ Lissas/ Trischas Schicksal teilte. Sie hat mir mit Lippenstift FUCK YOU! auf die Windschutzscheibe gekritzelt. Keine Ahnung, was sie mir damit sagen will, immerhin haben wir das ganze Wochenende gevögelt. Sollte sie dann nicht eher Fuck off! schreiben? Sonntagabend war sie noch ganz zivilisiert, als ich sie ein Taxi gesetzt habe. Damit war das Thema für mich beendet. Am darauffolgenden Mittwoch finde ich ihre Nachricht. Und fünf weitere auf meinem Handy.

Was ich damit sagen will ist, dass ich kein Händchen für Frauen habe. Zumindest nicht für One-Night-Stands. Oder in diesem Fall One-Weekend-Stands, etwas anderes kommt für mich nicht infrage.

Auf eine Beziehung kann ich verzichten und an die Große Liebe glaube ich nicht. Zumindest nicht mehr. Meine Ex ist der Grund, warum ich einen Bogen um feste Beziehungen mache. Weshalb ich mir nicht die Mühe mache, mir die Namen meiner weiblichen Begleitung zu merken und wieso ich nie zurückrufe.

Warum ich ein Arschloch bin.